Politik und Gesellschaft

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Vorträge

Darmstädter Netzwerk Reihe EUROPA



Auf der Suche nach dem europäischen Traum. Europa – Zwischen Krise, Vielfalt und Populismus, Vision und Wandel

Nie war Europa so notwendig wie heute, im 21. Jahrhundert. Zugleich war Europa wohl noch nie so gespalten und innerlich zerrissen wie im Moment.

In Erwartung der Europawahl 2024, die in schweren Krisenzeiten stattfindet, macht unsere Frühjahrsreihe Europa zum Thema. Namhafte Referent:innen blicken aus kulturwissenschaftlicher, aber auch kolonialismus-kritischer und sozialer Perspektive auf das, was Aleida Assmann den europäischen Traum nennt. Nicht zuletzt nimmt die Reihe den Vormarsch der radikalen Rechten in ganz Europa in den Fokus und stellt die Frage, wie die national-autoritären Rechtspopulisten das liberale Demokratie-Projekt Europa auf die Probe stellen.



Der europäische Traum - Vier Lehren aus der Geschichte



Was hält Europas Sterne zusammen?


Das Symbol der EU ist der Sternenkreis. Lange stand er im Rahmen der offiziellen Rhetorik der EU als Symbol für die ‚Einheit in der Vielfalt’. Heute müssen wir uns jedoch fragen: Was hält die Sterne überhaupt noch zusammen? Besitzt Europa ein Leitbild? In Absetzung vom ‚amerikanischen Traum’ führt Aleida Assmann das Stichwort vom ‚europäischen Traum’ und bezieht sich damit auf vier Lehren, die die Europäer aus der Geschichte gezogen haben. Sie machen das offene Projekt Europa aus. Ob es eine Zukunft hat oder nicht, hängt deshalb nicht zuletzt davon ab, ob diese Lehren weiterhin als eine gemeinsame Grundorientierung in Kraft bleiben.


Zeit: Donnerstag, 25. April 2024, 19:00 Uhr

Referentin: Prof. Dr. Aleida Assmann (Konstanz)

Ort: Kath. Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Str. 30, 64283 Darmstadt

Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten


Kooperationspartner: Volkshochschule Darmstadt, Evang. Erwachsenenbildung Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30 und Evang. Studentengemeinde Darmstadt/ESG



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Westafrika -

Fluchtursachen und was Europa tun sollte



Während wir in Deutschland und Europa einen Überbietungswettbewerb an radikalen Vorschlägen zur Eindämmung der Migration nach Europa erleben, sind die Menschen in Westafrika dabei, ihr durch multiple Krisen gezeichnetes Leben zu bewältigen. Olaf Bernau ist ein ausgewiesener Experte für die Situation in den Ländern der Region, speziell mit Fokus auf Mali und Niger. In seinem Buch "Brennpunkt Westafrika – Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte" stellt er die Komplexität der Gründe zur Migration in aktuelle und historische Kontexte und leitet aus dieser Herangehensweise Forderungen an die europäische Politik ab. Besonders über Letzteres wollen wir im Vorfeld der Europawahlen diskutieren, um Alternativen zu der zunehmend entmenschlichten Flüchtlingspolitik in Europa zu entwickeln.


Zeit: Donnerstag, 2. Mai 2024, 19:00 Uhr

Referentin: Olaf Bernau, Menschenrechtsaktivist und Buchautor

Ort: Offenes Haus, Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt

Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten


Kooperationspartner: Volkshochschule Darmstadt, Evang. Erwachsenenbildung Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30 und Evang. Studentengemeinde Darmstadt/ESG


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Zwischen Verdrängung und Aufarbeitung


Das Koloniale Erbe Europas



Europas Reichtum beruht zu einem großen Teil auf der Ausbeutung der weltweiten Kolonien, Ausbeutung, die verbunden war mit brutaler Herrschaft, Rassismus, Völkermord und Zerstörung der Natur. Wie wirkt der Kolonialismus heute nach? Wie wird aus der Perspektive der Menschen und Länder, die unter dem Kolonialismus gelitten haben, auf Europa geblickt? Wie wird vor diesem Hintergrund das Engagement Europas in der Welt wahrgenommen und bewertet? Wie sähe aus dieser Perspektive eine adäquate Aufarbeitung des Kolonialismus aus? Wie kann gemeinsam in die Zukunft geschaut und diese gestaltet werden? Diese Fragen werden in diesem Vortrag zur Sprache kommen.


Zeit: Mittwoch, 15. Mai 2024, 19:00 Uhr

Referentin: Dr. Boniface Mabanza Bambu, Philosoph, Literaturwissenschaftler und                                Theologe, Kirchl. Arbeitsstelle Südl. Afrika, Heidelberg

Ort: Das Offene Haus, Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt

Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten


Kooperationspartner: Volkshochschule Darmstadt, Evang. Erwachsenenbildung Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30 und Evang. Studentengemeinde Darmstadt/ESG


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Das soziale Europa – machbare Vision oder Fata Morgana?



Die soziale Demokratie-Union und ihre Hindernisse


Das „soziale Europa“ - Traumbild, Trugbild, Wahlkampfslogan, Ablenkungsmanöver? Wir wollen einen Blick auf das Dahinter werfen. Pünktlich zu jeder Europawahl erwacht das „soziale Europa“ zu neuem Leben, taucht auf wie das Monster von Loch Ness, um kurz nach den Wahlen ebenso überraschend wieder in der Versenkung zu verschwinden. Ist es mehr als nur eine Parole - was steckt hinter dem Begriff, wofür steht er? Welche Strategien bräuchte es, um die Wirtschafts-, Binnenmarkt- und Währungsunion um eine wirkliche Sozial- und Demokratie-Union zu ergänzen? Wo lauern die Gefahren? Worin bestehen die Hindernisse?


Zeit: Mittwoch, 22. Mai 2024, 19:00 Uhr

Referentin: Dr. Wolfgang Kowalsky (Brüssel)

Ort: Kath. Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Str. 30, 64283 Darmstadt

Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten


Kooperationspartner: Volkshochschule Darmstadt, Evang. Erwachsenenbildung Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30 und Evang. Studentengemeinde Darmstadt/ESG


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Der Vormarsch der radikalen Rechten in Europa



Wie Ungleichheit nationalautoritären Populismus nährt und die pluralistische Demokratie herausfordert


Europas radikale Rechte ist überall in Europa auf dem Vormarsch. Wir erleben eine nie dagewesene Welle national-autoritärer Ideologien: Rechtspopulistische Parteien und rechtsextreme Gruppen haben in den vergangenen Jahren auch und gerade in Frankreich, Spanien und Italien, in Ungarn, den Niederlanden, Schweden und Finnland, aber auch in Deutschland an Einfluss gewonnen. Die Mitte schrumpft: In westlichen Demokratien habe sich der Stimmanteil rechtsradikaler Parteien bei Wahlen seit 1990 mehr als verdoppelt. Sie schwächt gemäßigte Parteien und spielt bei Wahlen den Rechtsradikalen in die Hände. Da die zunehmende Ungleichheit kein natürliches Phänomen, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen sei, müsse der Aufstieg demokratiefeindlicher Rechtspopulisten in den vergangenen Jahren bis zu einem gewissen Grad als hausgemachtes Problem betrachtet werden, so die Kernthese des Vortrags. Umverteilung und eine inklusive Politik könnten dazu beitragen, die wachsende politische Polarisierung einzudämmen


Zeit: Mittwoch, 5. Juni 2024, 19:00 Uhr

Referentin: Dr. Gerd Wiegel (Berlin)

Ort: Offenes Haus, Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt

Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten


Kooperationspartner: Volkshochschule Darmstadt, Evang. Erwachsenenbildung Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30 und Evang. Studentengemeinde Darmstadt/ESG


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Reform zum Besseren?


Vortrag und Diskussion


Die Krankenhausreform auf dem Prüfstand?


Im Oktober letzten Jahres kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an, dass die von ihm eingesetzte "Regierungskommision für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung" an einem Konzept für eine "Überwindung der Fallpauschalen" arbeitet. Dieses habe sich seit seiner Einführung so stark verselbstständigt, dass der ökonomische Druck zu stark sei. Von einer dramatischen Entökonomisierung der Krankenhäuser und gar von Revolution ist seitdem die Rede. Am 6. Dezember 2022 wurde dann das Papier der Öffentlichkeit vorgestellt, in dem sowohl eine Reform des Finazierungssystems als auch Strukturreformen geplant sind. Seitdem und nach massiver Kritik wurde das Reformkonzept mehrfach umgebaut. Seit 10. Juli 2023 liegt das finale Eckpunktepapier von BMG und Gesundheitsministern vor: Es sieht eine massiven Umbau der Krankenhauslandschaft vor, aber sicher keine Entökonomisierung. Seit 19. September liegt auch ein Arbeitsentwurf des Krankenhausversorgungs-Verbesserungsgesetzt (KHVVG) vor. Zwischenzeitlich laufen versteckt schon bundesweit Diskussionen, welche Kliniken geschlossen und welche gewinnbringend erhalten werden sollen. Auch die Diskussion, welche Eingriffe ambulant statt stationär erbracht werden können, ist voll entfacht.


Zeit: Mittwoch, 29. November 2023, 17.30 Uhr

Referenten:  Dr. phil. Nadja Rakowitz, Medizinsoziologin, Geschäftsführerin des vdää*
                      und aktiv bei Krankenhaus statt Fabrik

Dr. med. Achim Teuch, Arzt, aktiv bei ver.di NRW und bei Krankenhaus statt Fabrik

Moderation: Ursula Schwarz,ver.di Senioren Südhessen

Ort: Kath. Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Str. 30, 64283 Darmstadt

Kosten: frei


Kooperationspartner: Bezirksdirektion ver.di Südhessen und Katholisches Bildungszentrum nr30

V.i.S.d.P & Kontakt: Karin Harder, Geschäftsführerin ver.di Südhessen, karin.harder@verdi.de, Tel.: 06151 390911




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