Vorträge
Darmstädter Netzwerk für politische Bildung
Neue Frühjahrsreihe 2025 des Darmstädter Netzwerks für politische Bildung:
Weltmacht mit Widersprüchen: Indien
Zwischen Hindu-Nationalismus und Demokratie, Armut und High Tech,
Tradition und Moderne
Im Jahr 2023 hat sich das Darmstädter Netzwerk für politische Bildung mit China beschäftigt. Im ersten Halbjahr 2025 wird nun das zweite große asiatische Land im Mittelpunkt stehen: Indien.
Seit seiner Befreiung von der britischen Kolonialherrschaft 1947 hat sich Indien stark verändert. Es ist heute eine Weltmacht mit Widersprüchen: hier Tradition, dort Moderne, einerseits erschreckende Armut und Slums, andererseits Wohlstand der neuen Superreichen von Mumbai, zum einen High Tech-Fortschritt und gut ausgebildete junge Menschen, zum anderen Kastensystem, die Verletzung von Frauenrechten, religiöse Konflikte zwischen Hindus und Muslimen, einerseits im Inneren eine ausgrenzende hindu-nationalistische Politik unter Nadendra Modi, andererseits Versuche, außenpolitisch mehr Einfluss in der Welt zu gewinnen.
Grund genug, Indien von verschiedenen Seiten her auszuleuchten: Mit Vorträgen und Filmen zur Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kultur und Literatur.
Geschichte des modernen Indiens: Zwischen Gandhi, Nehru und Modi
Frühjahrsreihe Indien
Von der britischen Kolonialzeit bis zur Demokratie 2.0
Der Vortrag beim Darmstädter Netzwerk widmet sich im Kern der Frage: Wie wurde Indien, was es heute ist? Dies soll durch einen Blick auf die indische Geschichte vom späten 18. bis ins frühe 21. Jahrhundert geschehen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf zwei miteinander eng verbundenen Perspektiven: Dem internationalen Kontext und dem Entstehen und Verfestigen des indischen Nationalstaats. Diese zwei Dimensionen prägen die Geschichte Indiens – vom Einbinden des Landes in die Kolonialherrschaft des Britischen Empire, über die Unabhängigkeitsbewegung um Mahatma Gandhi und die Dekolonisierung in der Ära Jawaharlal Nehrus bis hin zum postkolonialen Nationalstaat und der Ägide Narendra Modis.
Zeit: Achtung der Termin musste wegen Erkrankung der Referentin verschoben werden!Neuer Termin: Dienstag, 22. April 2025, 19 Uhr
Referenten: Dr. Maria Framke, Historikerin, Universität Erfurt
Ort: Das Offene Haus, Rheinstr. 31, Darmstadt
Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten
Kooperationspartner:
Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Kommunikation, Dezernat I),
Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30, ASTA der HDA, ESG, KHG, Akademie des Bistum Mainz/Darmstadt.
"Das neue Indien": Einheit vor Vielfalt
Frühjahrsreihe Indien
„Seit dem Amtsantritt 2014 baut die Indische Volkspartei unter Führung von Narendra Modi Indien zu einer Hindu-Nation um. Der Wandel betrifft die politischen Institutionen, Wirtschaft und Gesellschaft. Welche Problemen und Herausforderungen ergeben sich daraus für den säkularen Charakter Indiens?“
Zeit: Mittwoch, 28. April 2025, 19 Uhr
Referenten: Dr. habil Christian Wagner, Politikwissenschaftler, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Ort: Kath. Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Str. 30, Darmstadt
Kosten:
frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten
Kooperationspartner:
Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Kommunikation, Dezernat I),
Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30, ASTA der HDA, ESG, KHG, Akademie des Bistum Mainz/Darmstadt.
„Incredible India“ -
Indischer Begegnungs- und Kulturabend
Frühjahrsreihe Indien
Gemeinsam mit der Dalit Solidarität in Deutschland und der Community Development Society (CDS) aus Anand, Gujarat, laden wir Sie herzlich zu einem besonderen Abend voller Begegnungen, Berichte, Tänze und Bilder ein. Genießen Sie außerdem kleine indische Köstlichkeiten und erfahren Sie mehr über die Arbeit für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Indien.
Wer ist CDS?
Die Community Development Society (CDS) ist eine registrierte Nichtregierungsorganisation (NRO) mit Sitz in Anand, Gujarat, im Nordwesten Indiens. Gujarat, etwa so groß wie Westdeutschland, ist bekannt durch das schwere Erdbeben von 2001 und die politische Unruhen im Jahr 2002. Anand selbst ist eine lebendige Stadt mit rund 300.000 Einwohnern.
CDS setzt sich besonders für die Dalits – die sogenannte „kastenlose“ Bevölkerung Indiens – sowie für Adivasis (indigene Gruppen) und Muslime ein. Im Fokus stehen Frauen und Mädchen aus diesen Minderheiten, die nicht nur aufgrund ihrer Herkunft, sondern auch durch patriarchalische Familienstrukturen diskriminiert werden. Oftmals werden sie schlechter ernährt, medizinisch vernachlässigt, früh verheiratet und erhalten keine oder nur unzureichende Schulbildung.
Engagement für eine gerechtere Zukunft
CDS begegnet diesen Herausforderungen mit beruflichen Bildungsangeboten für Frauen und Mädchen aus den Armenvierteln und Slums von Anand. Ziel ist es, diesen benachteiligten Gruppen neue Perspektiven zu eröffnen und den Kreislauf aus Diskriminierung und Armut zu durchbrechen.
Seien Sie Teil dieses besonderen Abends und unterstützen Sie durch Ihre Teilnahme die wertvolle Arbeit für eine gerechtere Welt.
Zeit: Freitag, 9. Mai 2025, 19 Uhr
Ort:
ESG Darmstadt, Alexanderstr. 35, Darmstadt
Kosten: frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten
Kooperationspartner:
Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Kommunikation, Dezernat I),
Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30, ASTA der HDA, ESG, KHG, Akademie des Bistum Mainz/Darmstadt.
Frauen in Indien
Frühjahrsreihe Indien
.. weiter widerständig
Frauen in Indien wie in Deutschland organisieren sich schon lange und fortwährend im Widerstand gegen Strukturen, die sie benachteiligen. Bishakha Bhanja und Rukmini Rao von der indischen National Alliance of Women (NAWO) und dem Centre for World Solidarity (CWS), Partnerinnen der Berliner Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt – ASW e.V., arbeiten in Indien mit Frauen aus benachteiligten Gemeinschaften, die für Gleichberechtigung kämpfen. In ihrem Vortrag möchten sie von den Erfolgen der Frauenbewegungen in der indischen Gesellschaft ebenso berichten wie von der täglichen Widerstandsfähigkeit von Frauen, mit denen sie weiter gegen soziale Ungleichheit und Unterdrückung ankämpfen.
Die beiden ASW-Partnerinnen möchten mit dem Publikum über eine Videoschalte ins Gespräch kommen: über die aktuelle Situation von Frauen in Indien und Deutschland – und die Möglichkeiten globaler Solidarität. Vom ASW-Indienreferat ist Projektreferentin Sina Rauch für die Übersetzung und Informationen zu ASW-Frauenprojekten in Indien mit vor Ort in Darmstadt
Zeit: Mittwoch, 14. Mai 2025, 19 Uhr
Referenten: Sina Rauch, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e. v., Berlin
Live zugeschaltet aus Indien: Bishakha Bhanja, Indische National Alliance of Women (NAWO) und Rukmini Rao, Centre for World Solidarity (CWS)
Ort:
Das Offene Haus, Rheinstr. 31, Darmstadt
Kosten:
frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten
Kooperationspartner:
Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Kommunikation, Dezernat I),
Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30, ASTA der HDA, ESG, KHG, Akademie des Bistum Mainz/Darmstadt.
„Wenn sich Unveränderliches verändert“
Frühjahrsreihe Indien
Einblicke in die heutige Kultur und Religion (Nord-)Indiens
Anand Mishra: „Als ich vor etwa zwanzig Jahren Indien verließ, dachte ich immer, die ganze Welt würde sich verändern, aber Indien würde unverändert bleiben. Wenn ich mir Indien heute anschaue, wird mir klar, dass ich falsch lag. Offensichtlich gibt es sichtbare und hörbare Veränderungen, die so dramatisch sind, dass man sie nicht ignorieren kann, selbst wenn man Augen und Ohren verschließen würde, und zwar in Bereichen wie der städtischen Infrastruktur, der digitalen Verbreitung, der sozialen Mobilität, der politischen Intensität und vor allem des demografischen Wachstums. Man kann die Liste in allen Lebensbereichen erweitern und über die „Form“ der Veränderungswege nachdenken.
Meine Absicht ist es jedoch, meine begrenzten Eindrücke vom derzeitigen kulturellen und religiösen Raum Indiens, oder zumindest Nordindiens, mit dem ich besser vertraut bin, mit Ihnen zu teilen und das Wesen dieses veränderten Raumes zu untersuchen. Handelt es sich bei diesem Wandel nur um eine natürliche, immerwährende Entwicklung, nur eine Evolution im Laufe der Zeit, oder fußt er auf einem grundlegenden Umbruch?“
Anand Mishra entstammt einem traditionellem Gelehrtenkreis aus Benares (Indien), studierte Mathematik am Indian Institute of Technology in Kanpur und promovierte in klassischer Indologie an der Universität Heidelberg, wo er seit fünfzehn Jahren am Lehrstuhl für Kultur- und Religionsgeschichte-Südasiens tätig ist. Seine Hauptforschungsgebiete sind Sanskrit-Grammatik, altindische Ritualwissenschaft und Vedānta-Philosophie.
Zeit: Donnerstag, 22. Mai 2025, 19 Uhr
Referenten: Dr. Anand Mishra, Indologe, South Asia Institute Heidelberg
Ort: Kath. Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Str. 30, Darmstadt
Kosten:
frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten
Kooperationspartner:
Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Kommunikation, Dezernat I),
Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30, ASTA der HDA, ESG, KHG, Akademie des Bistum Mainz/Darmstadt.
Zeitgenössische indische Literatur
Frühjahrsreihe Indien
Indien hat eine lange literarische Tradition, ausgehend von den Veden, Upanischaden, Puranas und den großen Epen Ramayana und Mahabharata. In den letzten Jahrzehnten explodiert die literarische Produktion in Indien, unter anderem ausgelöst durch internationale Erfolge indischer Autorinnen und Autoren wie Arundhati Roy, Aravind Adiga, Geetanjali Shree, um nur einige zu erwähnen. Auf Hindi, Tamil, Bengalisch und anderen Sprachen werden trotz Internet, Film und Social Media gleichfalls viele literarische Werke publiziert. Migration, Korruption, Women Empowerment, Umwelt und urbanes Leben sind die Themen, die im Vordergrund der literarischen Werke stehen.
Der Referent wird einige Werke kurz vorstellen und näher die Romane von Sanjeev (Mujhe Pehchano), Chitra Mudgal (Aawan), beides Werke auf Hindi, und Anuradha Roy (Ton für die Götter), auf Englisch verfasst, erläutern.
Zeit: Mittwoch, 11. Juni 2025, 19 Uhr
Referenten: Heinrich Rübeling, Deutsch-Indische Gesellschaft Darmstadt-Frankfurt e.V.
Ort: Literaturhaus, Kasinostr. 3, Darmstadt
Kosten:
frei, um einen freiwilligen Betrag wird gebeten
Kooperationspartner:
Deutsch-Indische Gesellschaft Darmstadt-Frankfurt e.V., Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Kommunikation, Dezernat I), Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Darmstadt, Kath. Bildungszentrum nr30, ASTA der HDA, ESG, KHG, Akademie des Bistum Mainz/Darmstadt.
AlleWeltKino Indien
Programmkino Rex
Eintritt: 6,50€; erm.: 5,50€
31.3.2025, 20.15 Uhr
Indien, Frankreich, Niederlande 2024
Regie: Payal Kapadia
114 Min.
5.5.2025, 20.15 Uhr
Schirkoa: In lies we trust, OmU
Indien, Frankreich, Deutschland 2024
Regie: Ishan Shukla
103 Minuten
12.5.2025, 20.15 Uhr
Don't worry about India, OmU, Dokumentation
Indien, Schweiz, Deutschland 2022
Regie: Nama Filmcollective
95 Min.
19.5.2025, 20.15 Uhr
Once Upon A Time In Calcutta, Original mit englischen Untertiteln
Indien, Frankreich, Norwegen 2021
Regie: Aditya Vikram Sengupta
133 Min.
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